Eleonoora wuchs wohlbehütet an der Küste Norwegens mit ihren Eltern, dem Drachenwärtern Adam Argent und der Heilerin Isabelle Argent auf. Sie lebten dort nur wenige Jahre bevor ihre Eltern beschlossen nach Frankreich zu ziehen. Die Entscheidung kam so unerwartet und wurde so dermaßen schnell durchgesetzt, dass Eleonoora kaum auch nur die Gelegenheit hatte sich Norwegen genau ins Gedächtnis einzuprägen damit sie später noch wunderschöne Bilder von ihrer Heimat hatte, wenn sie zurückdachte. Mit ihren sechs einhalb Jahren sich auf einmal in Marseille befindend, fiel es ihr nicht nur unglaublich schwer die Sprache zu erlernen und mit Menschen in Kontakt zu treten, sondern auch das Auffallen in einer Masse. Ihre langen Haare wechselten von hellblau zu rot so schnell, dass jeder Zauberer und jede Hexe stehen blieb und sie voller Staunen beobachtete. Immerhin wussten sie sofort, dass es sich bei Noora um einen Metamorphmagus handeln müsste - viel komplizierter war es, wenn es in der Muggelwelt geschah. All die Beleidigungen, die ihre Mutter zu hören bekam, wie sie es doch wagen konnte, die Haare ihres Kindes in so einem Alter zu färben und noch dazu in so einer grellen Farbe, das es dem Kind in der Gesellschaft und in seinem Ansehen nur schaden würde.

Gleich in ihrem zweiten Jahrgang in Beauxbatons musste sie feststellen, dass ihr einziger Freund an dieser Schule sich von dieser abgemeldet hatte. Gerüchten zufolge wurde seine Familie von einem Werwolf an Vollmond überrascht, kein Toter, doch jeder wusste, dass eine Begegnung mit einem Werwolf entweder mit dem Tod oder mit einem neuen Werwolf endete - ob die Gerüchte wahr waren, erfuhr sie nie. Ihre Eltern verboten ihr den Kontakt zu ihm und sie machte keinerlei Versuche sich ihnen zu widersetzen. Sie legten unglaublich viel Wert darauf zu erfahren wer sich in ihrer Nähe befand, wer ihr zugetan war und wem sie. Doch viele Informationen bekamen sie nciht. Das war auch die Zeit in der sie bemerkte, wie seltsam ihre Art und Weise war mit Menschen umzugehen. Sie hatte sich nie in einer Menge gefühlt, hatte nie von Freunden umzingelt werden wollen geschweige denn welche überhaupt haben wollen, sie genoss es alleine zu sein, genoss die Ruhe und die Besuche im Drachenreservat ihres Vaters, deren Anzahl sich verdreifacht hatte nachdem sie ihren Patronus zum ersten Mal heraufbeschwört hatte. Sie bemerkte ihre Leidenschaft und Liebe zu Drachen, die einzigen Wesen, die sie vom Herzen gerne in ihrer Nähe haben wollte und nie durch einen Menschen, ob Geschwister, Freunde oder Partner ersetzen wollte.

Mit den Jahren bekam sie das Wechseln ihrer Haarfarbe ziemlich unter Kontrolle, während sie in ihrer Kindheit noch Probleme hatte ihre Gefühle zu verbergen, da ihre Haare sie immer verrieten: bei Eifersucht wurden sie grün, bei Wut wurden sie rot, bei Freude nahmen sie die wohl seltsamsten Farben an wie türkis, pink, orange oder ein grelles gelb. Mit den Jahren kam die Kontrolle über ihre Gefühle, das Verlangen nach Kontrolle ihrer Mitmenschen folgte genauso. Mit den Jahren bemerkte sie etwas, etwas, das sie benennen konnte: Leere - sie fühlte eine gravierende Leere in sich, als würde etwas fehlen, als wäre alles Vertraute fremd und alles Fremde so vertraut - nicht wissend woher diese Gefühle kamen, nicht wissend wer Adam und Isabelle in Wirklichkeit waren, nicht wissend wer in Wirklichkeit sie war, kam sie nie zu einer Antwort bezüglich dieser Leere. Und als wieder wie aus heiterem Himmel eine Entscheidung gefallen wurde, ohne sie vorher darüber in Kenntnis zu setzen, ein Umzug nach England, ein Schulwechsel von Beauxbatons nach Hogwarts, kam ein neues Gefühl hoch, ein Gefühl, das Antworten versprach.

THE TRUTH about the truth: It hurts. So we lie.